Seltene und schmackhafte Tomaten – Monika Ottinger aus Hohenlockstedt hat sie alle

Von Joachim Möller | 24.05.2023, 13:32 Uhr

Die Hohenlockstedterin gibt über Pfingsten auf ihrem Resthof in Hohenfiert wieder überschüssige Pflanzen ab.

Sie ist fleischig, saftig und mit süßlichem Geschmack – die sortenfeste Rebel-Starfighter-Prime-Tomate, die 300 bis 400 Gramm schwer werden kann. Wer eine dieser Fleischtomaten im Spätsommer ernten will, ist bei Monika Ottinger (62) an der richtigen Adresse. Die Hobbyzüchterin aus der Hohenlockstedter Dorfschaft Hohenfiert lädt wieder zu ihrem jährlichen Tomatenpfingstfest ein. Zwischen Freitag und Montag, 26. bis 29. Mai, jeweils von 10 bis 17 Uhr, gibt sie gegen einen Selbstkostenpreis wieder überschüssige Pflanzen ab. Im Angebot hat sie diesmal 1000 Pflanzen, die sich aus 150 verschiedenen Sorten zusammensetzen. 

„Reservierungen sind nicht möglich, es wird abgegeben, solange der Vorrat reicht“, sagt Monika Ottinger, die sich in der Tomaten-Szene als „Tomatenmoni“ einen Namen gemacht hat. Immer mehr Besucher kommen zu ihren Festen und Veranstaltungen, denn die 62-Jährige klärt auf, berät und gibt Tipps für Anzucht, Pflege und Ernte. „Ich möchte mein Wissen über alte, sortenreine Tomaten weitergeben.“
In diesem Jahr hat sie zwar eine Augenkrankheit gerade in der intensiven Vorbereitungszeit stark beeinträchtigt, doch eine Gärtnerei habe sie sehr unterstützt. Dort konnten Samen gesetzt und großgezogen werden. Erst kurz vor dem Pfingstfest werden die Pflanzen nach Hohenlockstedt gebracht. 

Seit Jahren gilt das Augenmerk von Monika Ottinger dem Erhalt und der Verbreitung von alten und historischen Tomatensorten. Im Gegensatz zu den neueren Hybriden lasse sich diese Aussaat vermehren, so dass man die gleichen Tomaten problemlos erneut ziehen kann. Weltweit gibt es 5000 verschiedene Sorten, 800 davon hat Monika Ottinger bereits einmal ausgesät und kennengelernt. „Pro Jahr versuche ich mindestens 100 neue Sorten kennenzulernen.“ Auf ihrem Resthof hat die Hohenlockstedterin ein Freiland-Versuchsfeld angelegt, auf dem sie die Sorten, die unter anderem aus Lettland, Ukraine, Norwegen, USA oder Polen stammen, ausbringt.

Die 62-Jährige legt jeweils mehrere Saatkörner, der Überschuss an Pflanzen wird dann Pfingsten abgegeben. Von einigen wenigen Sorten legt sie auch mehr Samen, „damit alle Besucher zu Pfingsten etwas davon haben.“ Dazu zählen diesmal Jahr neben der Rebel-Starfighter-Prime-Tomate die Bajaja, eine kugelförmige Pflanze mit kleinen schmackhaften Cherry-Tomaten, und eine Lagertomate.

In diesem Jahr hatte Monika Ottinger jedoch mit ungewöhnlich hohen Ausfällen zu kämpfen. Während normalerweise nur drei Prozent der ausgesäten Tomaten nicht wachsen, waren es Anfang 2023 deutlich mehr. Monika Ottinger:



„Es war lange kalt und dunkel, das ist nichts für wärmeliebende Pflanzen.“
Monika OttingerTomaten-Liebhaberin

Da könne die Saat noch so gut sein – wenn die Natur nicht mitspielt, „gedeihen die Pflanzen nicht“.

Die Hohenlockstedterin will das Jahr über auch wieder Interessierte beraten und informieren, es gibt Verkostungen und Gruppenbesuche. Infos unter 04826/5009 oder über Email [email protected]. Erstmals dabei ist sie bei der Aktion „Offener Garten“. Dort präsentiert sie sich mit ihren Tomaten am 17. und 18. Juni jeweils von 11 bis 17 Uhr (Hohenlockstedt, Hohenfiert 7).